Mit ihren drei Bereichen Lehre, Forschung und Krankenversorgung hat die Hochschulmedizin für die Gesundheit und damit Lebensqualität der Menschen in Deutschland eine große Bedeutung. Die folgenden aggregierten Daten geben in ausgewählten thematischen Schwerpunkten einen Überblick über den Stand und die Entwicklung der Hochschulmedizin.
Dargestellt ist die Entwicklung der Gesamtzahl der immatrikulierten Studierenden im Fach Humanmedizin zum jeweiligen Wintersemester seit 1975.
Dargestellt ist die Entwicklung der Studienplätze im Fach Humanmedizin nach der Zulassungsverordnung an staatlichen Fakultäten für ein Studienjahr (WS + folgendes SoSe) seit 1975. Nicht aufgeführt sind die Studienplätze an privaten Einrichtungen sowie deutsche Studienanfänger:innen im europäischen Ausland. Hintergrund der starken Reduktion der Studienplätze in der Nachwendezeit war ein massiver Ärzteüberschuss, der bis ca. 2010 anhielt. Die Reduktion der Studienplätze ging mit einer deutlichen Ausweitung der praktischen Ausbildungsanteile im Studium einher.
Aktuell sind zwei staatliche Fakultäten im Aufbau (Augsburg, Bielefeld) und eine staatliche Fakultät in Planung (Cottbus). Darüber hinaus sind signifikante Erhöhungen der Studienplatzzahlen in einzelnen Bundesländern beabsichtigt, so dass bis 2030 mit rund 13.000 staatlichen Studienplätzen pro Jahr gerechnet werden kann.
Dargestellt ist die Entwicklung der erfolgreich abgeschlossenen Prüfungen des dritten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung (M3-Examen) eines Prüfungsjahres. Die Prognose ergibt sich a) aus den Zulassungen der Vorjahre unter der Prämisse, dass die Studierenden ihr Studium in Regelstudienzeit absolvieren, und 2) abzüglich der bisherigen, geringen Abbruchquote.
Nicht berücksichtigt sind deutsche Studierende, die einen Abschluss im EU-Ausland erlangen.
Stand: 2024 · Quellen: SfH, eigene Abschätzung [private Einrichtungen], Studienanfänger:innen im EU-Ausland [Abschätzung anhand Gesamtzahl der Medizinstudierenden im EU-Ausland, deStatis]
Neben den staatlich kontrollierten und gesicherten Studienplätzen gibt es inzwischen viele Initiativen in Deutschland, die ein privates Medizinstudium anbieten und für dieses zum Teil hohe Studiengebühren erheben. Bei den so genannten Medical Schools handelt es sich um Kooperationen von EU-ausländischen Universitäten mit Niederlassungen in Deutschland. Der Abschluss entspricht dem jeweiligen Land der Universität. Die deutsche Approbation wird über die EU-Anerkennungsrichtlinie erteilt. Berücksichtigt: Nürnberg (PMU Salzburg); Asklepios Medical School Hamburg (Budapest); Kassel School of Medicine (Southhampton); Coburg Medical School Regiomed (Split); Asklepios Programm (Stettin); EDU Malta (Fernuni); UMCH Hamburg (Târgu Mureș); Ameos (Osiijek)
Daneben gibt es private Hochschulen, die ein Humanmedizinstudium bis zum deutschen Staatsexamen anbieten: Universität Witten-Herdecke; MHB Fontane (Neuruppin); Medical School Hamburg (MSH); HMU Health and Medical University (Potsdam); Medical School Berlin; HMU Health and Medical University (Erfurt). Weiterhin studiert eine Vielzahl von deutschen Staatsbürger:innen Medizin im EU-Ausland.
Die tatsächliche Studienanfänger:innenzahl dürfte unter Berücksichtigung der oben genannten privaten Initiativen und Studierenden im EU-Ausland bei über 16.000 Studierenden pro Jahr liegen.