Agenda der Deutschen Hochschulmedizin für die kommende Legislaturperiode

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Zusammenfassung

Die Krankenhausplanung muss auf regionale Netzwerke mit gestufter stationärer Versorgung setzen, in deren Zentrum ein Universitätsklinikum oder Krankenhaus der Maximalversorgung stehen. Dabei sollte auch die Pandemie- und Krisenplanung mit integriert werden.

Das DRG-System (Diagnosis Related Groups) muss um einen Finanzierungsansatz ergänzt werden, der die bedarfsnotwendige Grundversorgung und hochspezialisierte Vorhaltungen der Universitätsklinika (z. B. Zentren, Notfallversorgung) absichert sowie besondere Belastungen wie Extremkostenfälle ausgleicht. Dieser Ansatz ist eng mit der Krankenhausplanung und der Rolle der Krankenhäuser in der Versorgung zu verknüpfen.

Der Bund muss einen dauerhaften Beitrag zur Investitionsfinanzierung der Krankenhäuser leisten. Dabei sind auch die Universitätsklinika mit einzubeziehen.

Als Antwort auf die Herausforderung der Versorgung in der Fläche sollten telemedizinische Angebote unter Einbeziehung der besonderen Expertise der Universitätsklinika ausgebaut und refinanziert werden.

Qualitätsorientierung und Patientensicherheit müssen verstärkt in den Mittelpunkt rücken. Der Bewertung von Versorgungsqualität muss durch eine wissenschaftlich fundierte Risikoadjustierung Rechnung getragen werden.

Dem Fachkräftemangel ist durch eine Maßnahmenvielfalt zu begegnen. Hierzu zählen insbesondere die interprofessionelle Neuausrichtung von Kompetenzen, Akademisierung der Gesundheitsfachberufe und Ambulantisierung.

Die Umsetzung der novellierten Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte darf nicht an einer unzureichenden Finanzierung scheitern.

Die erfolgreich installierten Clinician-Scientist-Programme müssen weitergeführt und nachhaltig finanziert werden.

Für standortübergreifende Forschungsprojekte ist es wichtig, dass es einen bundeseinheitlichen Umgang und Auslegung mit Datenschutzvorgaben gibt.

Die von der Hochschulmedizin geschaffenen Strukturen der Medizininformatik-Initiative (MII) und des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) sowie spezifisch hochschulmedizinische Forschungsinfrastrukturen (z. B. Biobanken, Zentren für klinische Studien) müssen dauerhaft etabliert werden.

Für Fragen

Sebastian Draeger

Sebastian Draeger
Bereich Krankenversorgung (VUD)

T. 030 3940517-19
draeger@uniklinika.de

Richard Blomberg

Richard Blomberg
Bereich Forschung und Lehre (MFT)

T. 030 6449-8559-18
blomberg@medizinische-fakultaeten.de