„Tag der Hochschulmedizin“: Universitätsmedizin im Fokus

Download

Der Erste Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher, hob in seiner Eröffnungsrede zum „Tag der Hochschulmedizin“ deren Bedeutung für die medizinische Versorgung in Deutschland hervor und bedankte sich für den großen Einsatz in der Corona-Pandemie.

„Die Universitätsmedizin hat eine grundlegende Bedeutung für unser Gesundheitswesen. Sie führt die verschiedenen medizinischen Forschungsfelder zusammen und ermöglicht den unmittelbaren Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Anwendung. Universitätskliniken sind Impulsgeber der medizinischen Forschung und Pioniere der Anwendung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren. Sie umfassen das gesamte Spektrum der medizinischen Versorgung, bilden den medizinischen Nachwuchs aus und sind die wichtigsten Institutionen für die Behandlung seltener oder komplexer Erkrankungen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie exzellent die Universitätsmedizin in Deutschland ist, die auch unter extremen Anforderungen eine ausgezeichnete Versorgung sicherstellt. Der große Einsatz von Ärztinnen und Ärzten, des Pflegepersonals und der weiteren Beschäftigten verdient höchste Anerkennung“, sagt Dr. Tschentscher.

„Wir hatten gehofft, im November 2021 erleichtert auf die Pandemie-Situation an den Häusern zurückschauen zu können. Jetzt füllen sich die Intensivstationen unserer Häuser aber erneut. Pflegende, Ärztinnen und Ärzte arbeiten auch diesen Herbst und Winter wieder bis an ihr Limit. Auf den Intensivstationen der Unikliniken liegen vor allem ungeimpfte Patientinnen und Patienten. Die Deutsche Hochschulmedizin macht sich deshalb für bundeweite und umfassende 2G-Regelungen im öffentlichen Leben stark. Wir bitten alle, die sich jetzt noch nicht entscheiden konnten: Lassen Sie sich impfen, bevor Sie sich bei der hohen Inzidenz und der herrschenden, besonders ansteckenden Delta-Variante, früher oder später anstecken werden“, appelliert Professor Jens Scholz, 1. Vorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands zu Beginn der Veranstaltung an Politik und Bevölkerung. „Diese aktuellen Herausforderungen der Pandemie sind Anlass, mit dieser Veranstaltung auf die Themen der Universitätsmedizin aufmerksam zu machen“, sagt Professor Scholz.

Der TAG DER HOCHSCHULMEDIZIN wurde aufgrund der Pandemie als digitales Format durchgeführt und live aus dem Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin übertragen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Universitätsmedizin, Gesundheits- und Wissenschaftspolitik, Ministerien, Verbänden und Industrie sahen ein vielfältiges Programm. Den Anfang machte eine Diskussionsrunde, in der sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener medizinischer Fachbereiche sowie aus dem Wissenschaftsjournalismus darüber austauschten, wie die Wissenschaftskommunikation sich in der Pandemie verändert hat und was das für die Kommunikation in ihren Disziplinen bedeutet. Im Anschluss wurden Forschungsprojekte aus dem vom BMBF geförderten „Netzwerk Universitätsmedizin“ (NUM) vorgestellt.

Abschließend war die „Zukunft der Krankenhausversorgung“ das Thema. Hier wurden innovative Ansätze für Versorgungsnetzwerke vorgestellt und anschließend mit Vertretern von Leistungserbringern und Kostenträgern diskutiert, welche Rahmenbedingungen auf Bundesebene notwendig sind, um solche Erfolgsprojekte auch in anderen Regionen zu ermöglichen. Die Zukunft der Krankenhausversorgung sieht die Hochschulmedizin in regionalen Netzwerken mit gestufter stationärer Versorgung, in deren Zentrum ein Universitätsklinikum steht. Hierauf aufbauend sollte dann auch das DRG-System angepasst und zukünftig nach Versorgungsstufen differenziert werden. Deutlich wurde auch, dass die Unimedizin durch die direkte Verbindung von Forschung und Versorgung viele Ideen für eine innovative Versorgung in Netzwerken hat und auch umsetzen kann. Im Zuge der Koalitionsverhandlungen hatten die Universitätsklinika bereits auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage und die notwendige Neuausrichtung der Krankenhausversorgung und –finanzierung hingewiesen. So ist es im internationalen Vergleich üblich, die besondere Rolle der Universitätsmedizin gesondert finanziell abzusichern. In Deutschland geschieht dies bisher nicht.

„Es stehen uns sehr schwierige Wochen und Monate bevor, in denen die Universitätsmedizin erneut stark gefordert sein wird. Die heutige Veranstaltung hat deutlich gemacht, dass die Corona-Pandemie bereits vieles verändert hat. Aber auch, dass die Hochschulmedizin diese Herausforderungen bereits angenommen hat und an Lösungen arbeitet. So haben wir mit dem NUM ein in Deutschland bisher einmaliges Netzwerk geschaffen, mit dem Versorgungs- und Forschungsergebnisse zu COVID-19 erarbeitet und in das Versorgungssystem gebracht werden. Dieses Netzwerk wird auch nach der Pandemie bestehen bleiben und dabei helfen, weitere medizinische Herausforderungen bewältigen zu können“, sagte Prof. Dr. Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages zum Abschluss der Veranstaltung.

Für Fragen

Barbara Ogrinz
Pressesprecherin

T. 030 3940517-25
ogrinz@uniklinika.de

Dr. Christiane Weidenfeld
Leiterin der Kommunikation

T. 030 6449-8559-22
weidenfeld@medizinische-fakultaeten.de